101 Arten in seinem Tesla zu schlafen

Heute geht es um die verschiedenen Arten wie ich es mir in meinem Model S bequem mache.

Das Bett

Variante 1: Die Schnelle

Meine allererste Nacht habe ich vor 1,5 Jahren so verbracht

Die Beine in Embryostellung angewinkelt in den Kofferraum und die Erhöhung der umgeklappten Rückbank als Kopfkissen genutzt. Damals hatte ich auch noch ein Handtuch darunter als Kopfkissen. Die Hutablage ließ ich dort wo sie normalerweise ist und habe ein zweites Handtuch quasi als Zelt gegen neugierige Blicke genutzt.

Das sieht, verständlicherweise, auf den ersten Blick sehr unbequem aus. Doch der Anblick täuscht! In dieser Nacht habe ich herausgefunden, dass eine harte Unterlage Schluss mit meinem Schnarchen und meinen regelmäßigen Nackenschmerzen macht. Seit dem habe ich meine Matratze daheim umgestellt und auch dieses Problem gelöst.

Was allerdings sehr nervig war, ist die Bewegungsfreiheit und das Strecken (geht mit der Zeit auf die Knie). Daher ist diese Variante keine Option mehr für mich und wir kommen zu …

Variante 2: Die Schnelle und recht Bequeme

Ich denke dazu muss ich nicht viel erklären. Oberkörper in den Kofferraum, Beine nach vorne. Die Erhöhung durch die Rücksitzbank stört mich in dieser Position überhaupt nicht, da ich bis zur Hüfte im Kofferraum liege. Lediglich die Beine sind leicht erhöht, aber das empfinde ich sogar als recht angenehm.

Einen fiesen Haken hat diese sehr schnelle und einfache Variante allerdings… Nachdem ich etwa 3 Wochen am Stück so geschlafen habe, habe ich langsam ein fieses Cut an der Stirn bekommen durch die häufigen Zusammenstöße mit der Innenverkleidung des Kofferraumdeckels. Mal eben schnell aufstehen gibts nicht, zumindest nicht schmerzfrei.

Daher bin ich letztlich bei Variante 3 gelandet. Hin und wieder, wenns schnell gehen soll oder ich richtig kaputt bin, dann wähle ich aber weiterhin diese Methode.

Variante 3: Das Dreamcase

Ich weiß nicht mehr wie ich vom Dreamcase (https://dreamcase.eu) erfahren habe, war aber von Anfang an von dieser durchdachten und schönen Variante begeistert. Dreamcase hat damit begonnen eine faltbare Matratze inkl. Bodenausgleich und Decke und Kissen in einem speziell für Model S und Model X angepassten Gehäuse anzubieten (mittlerweile gibt es das Dreamcase auch für viele andere Hersteller und Fahrzeuge). Ein nettes Detail am Rande, die Kiste lässt sich in den gleichen Farben bestellen wie den eigenen Tesla.

Einzig der stolze Preis von EUR 825,00- (inkl. Bettzeug) hat mich zögern lassen. Rein zufällig war allerdings kurz darauf Weihnachten und das Christkind kam mit … einem Dreamcase 🙂

Heute, im Nachinein betrachtet, würde ich es in meiner Situation jederzeit wieder kaufen – selbst wenn es 2 oder 3 Mal so viel kosten würde. Die Rechnung durch die Einsparung meiner Hotelübernachtungen geht trotzdem wunderbar auf. Hätte ich diese Einsparungen nicht und ich würde nur hin und wieder aus Jux und Dollerei im Auto schlafen würde ich mir allerdings aufgrund der Kosten vmtl. eine Alternativlösung mit einer „normalen“ Matratze zulegen.

Übrigens ist das Dreamcase als slovenisches Produkt Made in EU 🙂

Hier habe ich noch ein kurzes Video erstellt das den kompletten Aufbau und die Einrichtung des Autos zeigt.

Was hier als „Hotel-Mode“ zu sehen ist, ist übrigens einfach nur ein Fahrerprofil um den Sitz mit einem Handgriff in die richtige Position bringen zu können.

Ein Video von mir zum Aufbau des Dreamcase

Die Konfiguration des Autos

Wie es früher mal war …

Bevor Tesla den Camper-Mode als offizielles Feature per Over-The-Air Update in die Fahrzeuge gebracht hat, war es noch ein kleines Abenteuer das Auto davon zu überzeugen die Klimaanlage an zu lassen, aber gleichzeitig relativ unauffällig zu bleiben.

Ein kurzer Auszug der ganzen Prozedur:

  1. Fahrprogramm N einlegen (P würde das Fahrzeug nach spätestens 30 Minuten herunterfahren)
  2. Über das Menü im Display die Handbremse manuell anziehen (damit das Fahrzeug nicht wegrollt, wer hätte das gedacht)
  3. Über das Menü im Display die Beleuchtung manuell ausschalten
  4. Zwei Handtücher über die Scheinwerfer legen damit die (weil in Fahrprogramm N) aktiven Tagfahrleuchten keine Aufmerksamkeit erregen
  5. Die Klimaeinstellungen vornehmen
  6. Die Displayhelligkeit im Menü auf 0% schieben
  7. Die MCU (der große Bildschirm) mit einem weiteren Handtuch gegen die Resthelligkeit abhängen
  8. Auto abschließen
  9. Schlafen

Und am nächsten Morgen natürlich alle Einstellungen am Display wieder rückgängig machen …

Nicht sehr bequemes Prozedere, nicht?

Wie es heute ist …

Seit Tesla den Camper-Mode (offiziell „Keep-Climate-On“ bzw. „Klimaanlage eingeschaltet lassen“ eingeführt hat, hat sich das deutlich vereinfacht und vor allem kann das Auto komplett herunterfahren (ja, herunterfahren. Ist ja auch ein Computer und kein Auto) was noch etwas an Energie spart und vor Allem für Dunkelheit ohne Handtuchpfusch sorgt.

Heute ist das Vorgehen super einfach und das Auto kann ganz normal in P abgestellt werden:

  1. Falls das Display aus ist (geht aus wenn kein Fahrer erkannt wird und alle Türen geschlossen sind), kurz auf den Fahrersitz drücken
  2. Auto über das Icon oben links absperren
  3. Klimaeinstellungen vornehmen
  4. Schlafen

Das Auto ist dann noch für etwa 30 Minuten aktiv und fährt anschließend automatisch herunter und schaltet die Displays ab.

Am nächsten Morgen muss lediglich der Beifahrersitz zurückgefahren werden, der Fahrersitz geht beim Öffnen der Fahrertür automatisch zurück in meine Position weil ich meinen Schlüssel an mein „Manual-Mode“ Fahrerprofil gekoppelt habe. Schön wäre noch ein Update mit dem sich auch für den Beifahrersitz ein Profil speichern lässt.

ACHTUNG: Ganz wichtige Lektion!

Das Auto muss über das Schlüsselicon in der MCU abgeschlossen werden – NICHT über den Schlüssel oder das Handy!

Wird es über Schlüssel oder Handy abgeschlossen denkt es ich wäre draußen und schaltet die Alarmanlage scharf … sehr unkool davon geweckt zu werden.

Außerdem kann mit einem Druck auf einen der Türgriffe das Auto geöffnet werden wenn es mit Schlüssel oder Handy verschlossen wurde (der Schlüssel liegt ja im Auto). Mit einem Druck auf das Schlüsselicon am Display bleiben die Türgriffe inaktiv bis ich von innen aufgesperrt habe.

Ob das ein Bug ist oder ein Feature weiß ich nicht, aber man lernt aus solchen Erlebnissen 😀

Fragen, Anregungen?

Bitte per E-Mail (einfach auf der Startseite auf meinen Namen links klicken) und ich werde sie gerne in einem späteren Post aufgreifen 🙂 Ein E-Mail Formular möchte ich mir DSGVO-technisch nicht antun und eine Kommentarfunktion werde ich evtl. erst später einführen um mir den administrativen Aufwand dessen zu sparen.

Im nächsten Post geht es um mein Gepäck und wie mein Körper über eine Woche hinweg in einem sozialverträglichen Zustand verbleibt.

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